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12.06.2011, 04:13

Entgeltrahmenabkommen (ERA)

Ich muss mich derzeit damit auseinandersetzen um mögliche Gehälter einzuschätzen .. kann mir irgendwer sagen wie dieser Mist von den größeren Medien weitestgehend unbeachtet eingeführt wurde?

Da wird das Gehalt im wesentlichen doch nur von der Ausbildungsdauer und den Berufsjahren bestimmt - dazu gibts dann noch n lächerliches Leistungsentgelt von maximal 30% was im Mittel über alle Mitarbeiter aber 10-15% sein soll. Wer schonmal in 'nem beliebigen großen deutschen Unternehmen gearbeitet hat, wird mir sicher beipflichten dass die paar Prozente Mehrleistung keine große Kunst sind...

Jemand der 'ne Ausbildung abgeschlossen hat, die zwei Jahre gedauert aber Abitur vorausgesetzt hat, bekommt weniger als jemand der 'ne dreijährige Ausbildung mit Hauptschulabschluss abgeschlossen hat?! Noten sind scheiß egal?

Wieviel Leistung der Arbeitnehmer tatsächlich im Vergleich zum Rest bringt ist egal?

Was soll dieser Kommunismus, der jede Motivation im Keim erstickt - und was is die IGM für n Spastenverein der sich Gewerkschaft schimpft, dass die sowas aushandeln?

Ich suche ja immernoch die Stelle an der steht, dass die Zahlen im ERA nur den Mindestlohn darstellen .. ich hoffe jemand findet so ne Aussage für mich :S

..

TvöD scheint ja auch nich besser sein. Haben wir in Deutschland nur Gewerkschaften damit sich die Leute mit immer weiter sinkender Mittelmäßigkeit auf ihrem Bürostuhl langweilen oder Browsergames spielen können oder wozu sind die da?

2

12.06.2011, 13:45

Hab ich mich damals auch gefragt. Nur wurden bei uns frisch ausgebildete leute mit E6 eingestuft, andre in der abteilung durch neueinstufung des arbeitsgebiets aber auf E4, bei gleichem tätigkeitsfeld.... Problem ist generell, das der arbeitgeber das so hin und herdrehen wird das du niedriger eingestuft wirst als dein arbeitsgebiet eigentlich aussagen würde ( Unsre einrichter hätten mind E8 sein müssen laut dem zettel der ausgehändigt wurde, waren aber nur Z5 bis Z6 ).
Aber gut, hier ist auch osten, da wird man noch ärger beschissen als drüben.

Wurde dein hauptschüler-beispiel arbeiter im betrieb ausgebildet und du woanders? Das könnte den unterschied erklären ( Glaube das wurde im tarif geregelt, zwecks übernahme von azubis --> mind E6 )

Alle angaben nur basierend auf persönlicher erfahrung vor 3,5 - 4,5 jahren.

3

12.06.2011, 14:55

Zitat

Wurde dein hauptschüler-beispiel arbeiter im betrieb ausgebildet und du woanders? Das könnte den unterschied erklären ( Glaube das wurde im tarif geregelt, zwecks übernahme von azubis --> mind E6 )


Das is erstmal nur n theoretisches Beispiel, weil ich in dem Abkommen nichts finde wo auf Ausbildungen die Abitur voraussetzen eingegangen wird. Ich hab halt keine Erfahrung mit dem Kram und würde mich hier gerne eines besseren belehren lassen :wacko:

Mir erscheint das ganze Abkommen wie ne Mischung aus Kastensystem, Kommunismus und Lohndumping .. quasi das negative von drei Gesellschaftsformen vereinigt.

4

12.06.2011, 15:57

das ist es in der praxis auch. Keiner bei uns aus dem werk hat dadurch profitiert im vergleich zum alten lohngruppen system. Leute die eventuell profitiert hätten, wurden einfach abgezogen indem bestimmte tätigkeiten ihres felds einfach nicht berücksichtig wurden.

5

12.06.2011, 19:54

was hatn das mit kommunismus zu tun
das klingt jetzt eher wie korporatistischer neoliberalismus

Attila

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Beiträge: 7 575

Wohnort: Hamburg

Beruf: GER

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6

12.06.2011, 20:56

Haha musste auch lachen als ich ende letzten Jahres ne Fachinformatiker Stelle mit der Tarifgruppe 9 gesehen habe (öffentlicher Dienst) und die dieses Jahr etwas abgeändert mit fast zu 100% identischen Tätigkeiten die sich teils nur umformuliert wiederfinden und vergleichbarer Verantwortung auf einmal E6 war.

Genauso 2 andere Stellen die als 8er eingruppiert waren, und auf einmal auch Stufe 6 sind.
Lächerlich imho - in der 6er kommst du selbst nach 10 jahren nicht mehr über 1700 Euro Netto, und das in den alten Bundesländern, wenn auch Schleswig Holstein / Kiel.

Gruppe 9 hätte ich noch angenommen für ne Weile um Berufserfahrung zu sammeln - da kann man theoretisch auch noch bleiben wenn man die Kollegen mag & ne ruhige Kugel schieben will (ÖND halt). Weil da knackt man auf jedenfall iwann die 2000 Netto - wenn man nicht so auf money bedacht ist & die Frau auch arbeitet gehts halt - vor allem weil man noch 38,7h arbeitet & es son Kram wie Elternzeit gibt.

Aber dadrunter ? Nicht mit mir, denn wander ich lieber aus. Werde mal berichten was ich in der Schweiz nach der Probezeit Netto so überhabe, wette das wird mehr als das doppelte sein als in DE.
Und soo teuer ist die Schweiz auch nicht, wenn man nicht direkt nach Zürich geht sondern auch etwas außerhalb der Stadt wohnen kann. In Kiel macht ob direkt Kiel oder n Dorf 10km entfernt iwie 0 aus.

7

12.06.2011, 21:15

Haha musste auch lachen als ich ende letzten Jahres ne Fachinformatiker Stelle mit der Tarifgruppe 9 gesehen habe (öffentlicher Dienst) und die dieses Jahr etwas abgeändert mit fast zu 100% identischen Tätigkeiten die sich teils nur umformuliert wiederfinden und vergleichbarer Verantwortung auf einmal E6 war.

gut zu wissen das ich mir das nicht nur eingebildet hab, bzw wir nen sonderfall waren. Is halt dadurch auch viel zu einfach für den arbeitgeber geworden ....